Entscheidungen treffen und umsetzen!

Bauch oder Kopf?

Unser Leben besteht aus unzähligen Entscheidungen. Jeden Morgen entscheiden wir uns für die Kleidung, die wir tragen möchten. Die Wahl des Essens erfolgt mehrmals am Tag. In Sachen Musik, Internet oder Fernsehen – immer können wir uns für Alternativen entscheiden. Du musstest dich in der Schule für Wahlpflichtfächer entscheiden und für das Abitur Leistungskurse belegen. Anschließend wartet die wegweisende Entscheidung für den beruflichen Werdegang. Immer wieder bewahrheitet sich dabei: Du hast die Qual der Wahl!

 

Warum ist es so schwierig, Entscheidungen zu treffen?

Ungewissheit

Grundsätzlich ist es für viele Menschen schwer, Entscheidungen zu treffen. In den häufigsten Fällen kannst du dir nämlich nicht 100%ig sicher sein, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Bestimmt kennst du das Gefühl, dass du dich für etwas entschieden und anschließend weiter gegrübelt hast, ob die Entscheidung richtig war oder nicht. Diese Ungewissheit ist einer der Gründe, warum es so schwierig ist, Entscheidungen zu treffen.

Verlustgefühl

Des Weiteren bedeutet eine Entscheidung auch immer, sich gegen andere Wahlmöglichkeiten zu entschließen. Dies kann eine Art „Verlustgefühl“ hervorrufen, weswegen viele sich ungerne auf eine Option festlegen.

Resignation

Eine Steigerung dieses Verlustgefühls ist die Resignation: Wenn zu viele Wahlmöglichkeiten vorhanden sind, resignieren viele und entscheiden sich erst gar nicht. Ein gutes Beispiel hierfür ist die „Marmeladenstudie“, eine bekannte Studie, die sich mit den Konsequenzen zu vieler Wahlmöglichkeiten befasst. Die Forscher Iyengar und Lepper (2000) boten in zwei verschiedenen Supermärkten Marmelade zum Probieren an, wobei einmal die Auswahl sehr klein und einmal recht groß war. Sie überprüften, ob die Kunden abhängig von der Größe der Marmeladenauswahl unterschiedlich viel davon kauften. Und tatsächlich: Bei einer kleinen Auswahl kauften die Kunden mit größerer Wahrscheinlichkeit. Bei einer großen Wahlmöglichkeit resignierten sie und sind der „Qual der Wahl“ entgangen. Sie entschieden, sich nicht entscheiden zu müssen und kauften nichts.

Doch wie kannst du Entscheidungen treffen?

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Entscheidungen treffen!

Hast du dir schon mal bewusst überlegt, wie du überhaupt Entscheidungen triffst? Wie kommt es, dass du an dem einen Morgen einen blauen Pullover trägst und an einem anderen Tag einen roten? Wieso magst du an einem Tag bestimmte Lieder, die du an einem anderen Tag nicht hören möchtest? Nach welchen Kriterien entscheidest du dich für ein bestimmtes Studienfach?

Pro- und Kontraliste

Anhand dieser Fragen wird schon deutlich, dass du für gewisse Entscheidungen mehr Zeit benötigst, als für manche andere. Das Festlegen des Studienfaches wird in den meisten Fällen vorher gut überlegt. Eine Möglichkeit, wie du eine solche strategische Entscheidung womöglich leichter fällen kannst, ist das Abwägen, zum Beispiel mittels einer Pro- und Kontraliste. Indem du alle Vor- und Nachteile deiner Möglichkeiten aufschreibst, strukturierst du deine Gedanken. Gleichzeitig visualisierst du sie, was dir weitere Vor- und Nachteile vor Augen führt. Was daraus folgt, kommt dem Brainstorming gleich: Du schreibst alle deine Überlegungen auf und bewertest sie anschließend. Die Bewertung ist sehr wichtig, da einige Argumente schwerwiegender sind und somit stärker bei der Entscheidungsfindung ins Gewicht fallen. Für die Erstellung einer Pro- und Kontraliste solltest du dir ruhig ein paar Tage Zeit nehmen und sie immer wieder überarbeiten.

Kompromisse & Alternativen

In manchen Fällen ist die Entscheidungsfindung so schwierig, weil einem im Grunde genommen alle Wahlmöglichkeiten missfallen. Dann ist es sinnvoll, nach Kompromissen und ggf. Alternativen zu suchen. Häufig helfen Gespräche mit den Eltern oder mit Freunden. Sie geben dir nochmal eine andere Sichtweise und somit neue Ideen und Ansätze als Entscheidungshilfen.

Bauchgefühl

Bei allen strategischen und rationalen Entscheidungen sollte das Bauchgefühl nicht fehlen. Die Intuition ist die Summe aller Erfahrungen, die bereits gesammelt wurden. Dabei werden Emotionen und Gedanken sowie erfahrungsgemäße Entwicklungen berücksichtigt und äußern sich als Gefühl, das manchmal auch gegenteilig von rationalen Gedanken sein kann. Es ist außerdem im Alltag häufig das Bauchgefühl, das unbewusst Entscheidungen trifft. Die Musikwahl beispielsweise hängt oft vom Gemütszustand ab und wird von der Intuition gelenkt.

Entscheidungen umsetzen!

Es gibt zum einen Entscheidungen, die mit der getroffenen Wahl erledigt sind. Wie in der Marmeladen-Studie: Wenn du dich für Erdbeermarmelade entschieden hast, ist der Prozess der Entscheidungsfindung abgeschlossen. Es gibt jedoch auch Entscheidungen, bei denen anschließend Handlungen gefordert sind. Zu der Entscheidung regelmäßig für eine bevorstehende Klausur zu lernen, gehört die Handlung des Lernens dazu. Eine Entscheidung zu treffen und diese dann umzusetzen, sind jedoch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Mit Sicherheit hast du bereits Entscheidungen getroffen, nach denen eigentlich Taten hätten folgen müssen, die jedoch ausblieben. Gibt es Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit der Entscheidungsumsetzung zu erhöhen? Ja, wie das Rubikon-Modell zeigt:

Rubikon-Modell

Die beiden Psychologen Heckhausen und Gollwitzer haben sich intensiv damit beschäftigt, warum zum Beispiel die guten Vorsätze zum neuen Jahr häufig im Sande verlaufen und nicht umgesetzt werden. Das Geheimnis liegt darin, die Entscheidung so konkret wie nur eben möglich zu formulieren. Der Vorsatz „für das Abitur zu lernen“ ist daher keine Entscheidung, sondern eine Idee oder ein Wunsch. Erst die Handlung lässt den Wunsch zu einer Entscheidung werden. Der italienische Fluss „Rubikon“ ist Namensgeber für das Modell. Die Entscheidung diesen Fluss überqueren zu wollen, beginnt sinnbildlich mit dem ersten Schritt. Das Rubikon-Modell zeigt vier Phasen auf, wie du ein Vorhaben umsetzt:

1.    Wählen: In dieser Phase beschäftigst du dich mit dem übergeordneten Ziel. Du unterteilst das Ziel in eine Vielzahl an untergeordneten Zielen… Das Vorhaben „mehr zu lernen“ wird genauer definiert, indem du dich auf Fächer, für die du mehr lernen möchtest, festlegst.

2.    Planen: Wenn du beginnst dein Vorhaben zu konkretisieren und dir überlegst, wann und wo du lernen willst, hast du sinnbildlich den Rubikon überschritten. Konkretisiere so genau wie möglich: An welchen Tagen willst du lernen? Zu welchen Uhrzeiten? Wie lange? Mit wem? Was machst du, wenn was dazwischenkommt oder du abgelenkt wirst? Wie umgehst du Ablenkungen?

3.    Handeln: Sobald du das erste Mal dein Vorhaben in die Tat umgesetzt hast, befindest du dich in der Handlungsphase.

4.    Bewerten: Abschließend solltest du deine Zielerreichung bewerten und Nachbesserungen für die Planung und das Handeln vornehmen. Wenn Misserfolge stattgefunden haben, solltest du überlegen wie du sie zukünftig umgehen kannst. Mit Fragen wie „Was hat dich abgelenkt?“, „Wie kann ich Hindernissen ausweichen?“ oder „Welche Zeiten wären besser für mein Vorhaben?“ kannst du deine Zielerreichung optimieren.

Dein Plan für deine Entscheidungsumsetzung!

Hast du einen Vorsatz oder einen Wunsch, den du gerne umsetzen möchtest? Dann erstelle dir deinen eigenen Handlungsplan und versuche dich deinem Ziel zu nähern. Dazu kannst du dich an den oben genannten Phasen im Rubikon-Modell entlanghangeln. Und denke daran: Je konkreter deine Planungen, desto Wahrscheinlicher die Umsetzung! Viel Erfolg und gutes Durchhaltevermögen!

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