Die erste Hausarbeit

Keine Panik vor der Abgabe!

Die erste Hausarbeit – der Schreck eines jeden Erstsemesters. Doch keine Panik! Die erste Hausarbeit ist zwar sicherlich eine respekteinflößende Aufgabe, aber mit der richtigen Motivation und Herangehensweise packst du sie ohne Probleme.

Hausarbeiten sind schriftliche Leistungen, die du meist im Rahmen eines Seminars erbringen musst, um die begehrten ECTS-Punkte zu erhalten. Die Schwierigkeit ist dabei, dass du wissenschaftlich vorgehen musst. Das bedeutet, sich in Fachliteratur einzulesen, korrekt zu zitieren und wissenschaftliche Fachbegriffe anzuwenden.

Der erste Schritt: Themenfindung

Zunächst liest du dich in das Thema deiner Arbeit ein. Dafür setzt du dich mit der Literaturliste des Seminars auseinander. Schau dir am besten aktuelle Fachzeitschriftenartikel an, die du meist in der Datenbank deiner Hochschule findest. So kannst du schnell feststellen, womit du arbeiten möchtest, was gerade wichtige Themen im Fach sind und was dir eher weniger zusagt. Du kannst dir nebenbei Notizen machen und Fragen entwickeln, um eine grobe Idee von der Arbeit zu bekommen.

Über eine konkrete Fragestellung solltest du ebenfalls nachdenken, sofern sie dir nicht vorgegeben wird. Die Forschungsfrage stellt das dar, was du erforschen willst. Das kann beispielsweise ein Phänomen sein, das du erklärst (Warum ist etwas so, wie es ist?), ein Überblick über ein Forschungsfeld (Was gibt es alles schon zu einem Thema?) oder auch eine Prognose (Wie wird sich etwas in den nächsten Jahren entwickeln?). Natürlich kannst du noch auf andere Weise forschen, das kommt ganz auf dein Studienfach an.

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Quellen- und Literaturrecherche

Anschließend folgt die konkrete Auswahl der Quellen, die sich nicht immer einfach gestaltet. Schau am besten im Bibliothekskatalog oder sprich mit deinem Dozenten über passende Quellen, um dich zu orientieren. Achte bei der Auswahl vor allem auf die Seriosität der Quelle. Im besten Fall beginnst du bei den eben bereits genannten aktuellen Fachzeitschriftenartikeln, die zu deinem Thema passen, schaust in das Literaturverzeichnis und hangelst dich so durch die Literatur.

Sollte es eine Theorie oder ein Modell geben, auf das deine Studie aufbaut, kannst du hier ansetzen und Studien suchen, in denen das Modell oder die Theorie angewandt wird.

Hilfreich zur Literatursuche sind auch Abschlussarbeiten oder Dissertationen, die veröffentlicht wurden. Aber Achtung: Du weißt nie, ob das, was die Person geschrieben hat, wirklich Gehalt hat. Für einen Blick ins Literaturverzeichnis lohnt sich die Suche nach diesen Arbeiten aber allemal.

Ein zweites rotes Tuch ist für Dozenten sogenannte Ratgeberliteratur. Lautet der Titel eines Buches: „10 Techniken, wie sie ihren Social Media-Auftritt verbessern“, solltest du es lieber nicht verwenden. Außerdem solltest du stutzig werden, wenn der Autor nicht standesgemäß zitiert oder dir „praktische Tipps“ gibt. Diese Werke werden meist von Praktikern und nicht von Forschern geschrieben und sind meist populärwissenschaftlich. Teilweise stimmt es nicht einmal, was der Autor dort von sich gibt, also spar dir den Aufwand und pack diese Bücher wieder ins Regal.

Planung und Gliederung

Nun geht es langsam ans Eingemachte: Beginne, deine Hausarbeit genau zu planen und erstelle eine erste Gliederung. Wenn du glaubst, ein Gerüst für die Arbeit zu haben, nimmst du Kontakt zum betreuenden Professor auf und besprichst deine Pläne.

In der Regel sind Hausarbeiten folgendermaßen aufgebaut:

  • Deckblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Einleitung
    • Einführung in das Thema
    • Erläuterung der Fragestellung
    • Einbettung in den wissenschaftlichen Kontext
    • Grobe Beschreibung der Vorgehensweise, plus Zielsetzung
  • Hauptteil
    • Detaillierte Auseinandersetzung mit der Fragestellung
    • Erörterung/ Überprüfung der Hypothese durch Quellen
    • Argumentation, Hinführung zum Schlussteil
  • Schlussteil
    • Zusammenfassung der Ergebnisse, Fazit
    • Grenzen deiner Arbeit sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung deines Themas
  • Literaturverzeichnis
  • Eidesstattliche Erklärung

Wenn der Plan steht und dein Betreuer alles abgenickt hat, kannst du durchstarten. Um dich noch genauer vorzubereiten, kannst du alle Punkte, die du erarbeiten willst, feiner unterteilen, um dich an einem roten Faden entlanghangeln zu können. So weißt du schon, was du an welcher Stelle erläutern willst.

Ran ans Eingemachte: Der Schreibprozess

Jetzt folgt die Fleißarbeit: Zerlege deine Quellen, suche dir wichtige Stellen heraus, sortiere sie nach Unterthemen und Relevanz. Überlege dir, wann du welche Inhalte in deine Arbeit einbringen willst, denn je besser du „vorarbeitest“, desto leichter wird es dir fallen, den Text im Anschluss zu formulieren.

Bevor du mit dem Schreiben startest, setze dich noch einmal intensiv mit der korrekten Zitation auseinander. Dies ist besonders wichtig, denn Fehler beim Zitieren wirken unprofessionell. Hierbei ist es oft vom Dozenten erwünscht, eine bestimmte Zitierweise anzuwenden. Frag also am besten deinen Professor, welche er bevorzugt.

Versuche, in einen Schreibfluss zu gelangen, nutze deine volle Konzentration für den Inhalt und halte dich nicht zu lang mit Formulierungen auf, die noch nicht rund klingen. Diese kannst du nachher noch im Feinschliff überarbeiten.

Wichtig: Achte penibel darauf, nicht zu plagiieren. Mache immer wieder eine Pause und bleibe konzentriert, denn oft passieren Plagiate unbewusst.

Intensive Korrektur und Feinschliff

Wenn du mit der Hausarbeit „fertig“ bist, beginne sie von vorn durchzugehen, um Änderungen und Verbesserungen vorzunehmen. Sei gründlich und nimm dir viel Zeit dafür. Wenn mit deinem Zeitmanagement alles richtig gelaufen ist, solltest du diese haben. Gönne dir außerdem, wenn alles zufriedenstellend erscheint, zwei, drei Tage Abstand von deiner Arbeit und prüfe alle Übergänge und die allgemeine Stimmigkeit. Tipp: Überspringe beim Lesen der Hausarbeit ruhig mal einige Passagen, so fallen eventuelle Unstimmigkeiten besser auf.

Im letzten Schritt kannst du dich an einen oder mehrere Menschen deines Vertrauens wenden und sie korrigieren lassen. Es ist sehr hilfreich, die Arbeit vor der Abgabe aus anderer Sicht reflektiert zu bekommen, denn vier Augen sehen bekanntlich immer mehr als zwei!

Fast geschafft: Mache deine Hausarbeit abgabebereit und prüfe noch einmal alle formalen Anforderungen. Halte unbedingt den Abgabetermin ein! Falls du deine Arbeit in Papierform abgeben musst, achte unbedingt auf gutes Papier. Mittlerweile werden viele Hausarbeiten zwar auch online eingefordert, das ist aber nicht die Regel.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner ersten Hausarbeit und natürlich ein sehr gutes Ergebnis!

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