Bewerbung fürs zweite Bachelorstudium

Vor- und Nachteile

Für viele Studierende herrscht nach erfolgreichem Abschluss des Bachelors zuerst einmal Erleichterung. „Den kann mir jetzt keiner mehr wegnehmen“, ist der erste Gedanke. Eine Mehrheit zieht es danach wie selbstverständlich weiter ins Master-Studium. Andere haben für ihr Leben vorerst ausstudiert und stürzen sich kopfüber ins Berufsleben oder brennen erstmal für ein Jahr ins Ausland durch. Doch es gibt noch weitere Optionen. Du könntest ein zweites Bachelor-Studium in Erwägung ziehen.

Alles auf Anfang (mit Plan B)

Auf manche mag der Gedanke grausig wirken: „Jetzt nochmal alles von vorne?“. Aber man kann es auch anders betrachten. Immerhin hast du deinen Bachelor schon in der Tasche und bist somit abgesichert. Spätestens jetzt kannst du deine Interessen und Träume besonders ausloten und aus deiner Komfortzone ausbrechen. Wer weiß? Vielleicht hat das Leben an dieser Stelle noch ein paar Überraschungen für dich parat. Und wenn das alles nicht klappt, kannst du dich immer noch auf alte Interessen zurückbesinnen.

Für manche Berufsziele kann die Kombination aus zwei Bachelor-Abschlüssen sogar von Vorteil, oder gar Pflicht sein. Zudem gehst du mit einem nicht zu unterschätzenden Erfahrungsvorsprung ins Rennen, beweist Ausdauer, Lust am Lernen und kannst dir unter Umständen sogar einige Veranstaltungen aus deinem bereits abgeschlossenen Studium anrechnen lassen.

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Einige Hürden stehen dir bevor

Ganz uneingeschränkt bist du beim Zweitstudium nicht. Hast du erstmal deinen Abschluss, zählst du zu den sogenannten Zweitstudienbewerbern und musst in manchen Fällen anderen den Vortritt lassen. Deswegen sind in zulassungsbeschränkten Studiengängen häufig nur drei bis vier Prozent der Plätze für Anwärter mit bereits abgeschlossenem Bachelor-Studium vorgesehen. Meistens ist ein Begründungsschreiben Pflicht. Wenn du darin zum Beispiel zwingende berufliche Gründe für deine Entscheidung anführen kannst, steigern sich deine Zulassungschancen. „Ich war mit meinem ersten Studium nicht zufrieden“, reicht dabei hingegen nicht als Begründung. In zulassungsfreien Studiengängen hast du dieses Problem nicht. Außerdem: Für das Zweitstudium zählt meistens nicht, wie früher, die Abi-Note, sondern der Bachelorabschluss und ein Motivationsschreiben. In jedem Fall ist es ratsam, im Vorfeld den Kontakt zur angepeilten Hochschule oder Universität zu suchen, um deine Chancen auszumachen. Alle Hoffnungen in ein eher aussichtsloses Bewerbungsverfahren zu stecken, macht hingegen wenig Sinn.

Schwierige Finanzierung

Hier wird es besonders knifflig, denn BAföG steht dir ab diesem Punkt in der Regel nicht mehr zur Verfügung, außer du kannst belegen, dass ein weiteres Studium aufgrund deiner späteren Berufsziele unbedingt von Nöten ist. Andernfalls wirst dich wohl mit eigenen Mitteln über Wasser halten müssen. An manchen Hochschulen und Unis zahlen Zweitstudenten sogar einen saftigen Aufschlag bei den monatlichen Gebühren. Solange das Wunschstudium also nicht von privater Seite finanziell abgedeckt ist, kommst du um einen Nebenjob wohl nicht herum. Mit etwas Glück bist du bereits irgendwo als studentische Hilfskraft angestellt und stehst somit mit einem Bein im Berufsleben bzw. der finanziellen Unabhängigkeit. Andernfalls könntest du auch einen Studienkredit aufnehmen.

Einen kleinen Kniff gibt es dennoch: Anders als im Erststudium kannst du nun Ausgaben in deiner Steuererklärung als Werbekosten absetzen.

Fazit

Einen zweiten Bachelor-Studiengang anzustreben ist für viele Absolventen sicherlich nicht der nachvollziehbarste Schritt nach dem Abschluss, und zudem nicht ganz unkompliziert. Hast du diesen Entschluss gefasst, solltest du dir eine gute Begründung zurechtlegen. Nicht nur, um dich vor skeptischen Freunden und der Familie zu rechtfertigen, sondern auch um dein Vorhaben im Motivationsschreiben für den nächsten Studiengang zu begründen. Immerhin sind die Plätze für Zweitstudienbewerber stark begrenzt und in manchen Fällen hart umkämpft. Zudem musst du dich darauf einstellen, auf eigenen Beinen zu stehen, denn Geld vom Staat bekommst du im zweiten Bachelor wahrscheinlich nicht mehr. Doch es gibt auch Vorteile: Den ersten Abschluss hast du schon, im Studieren bist du somit erprobt. Deine Erfahrung wird sich in vielen Momenten auszahlen. Zudem sieht der Abschluss eines Zweitstudiums im Lebenslauf nicht schlecht aus und eröffnet ganz neue Karrieremöglichkeiten und Perspektiven.

Alternative: Studieren auf zwei Gleisen

Wenn du dich dazu entscheidest, zwei Studiengänge gleichzeitig zu belegen, ist das grundsätzlich möglich. Wie du dir vorstellen kannst, ist so ein ambitioniertes Projekt jedoch auch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. So sind die Regelungen in den Bundesländern Deutschlands diesbezüglich unterschiedlich. Deswegen solltest du dich vorher über die Voraussetzungen informieren. Was die Mehrfachimmatrikulation angeht, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Doppelstudium:

Sogenannte „Doppelstudenten“ sind nur an einer Hochschule, dort aber für zwei Studiengänge mit unterschiedlichen Abschlüssen angemeldet. Möglich ist dies in so gut wie jedem Bundesland, in manchen jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Parallelstudium:

Das Parallelstudium wird dir durch eine sogenannte Zweithörerschaft ermöglicht. Die erlaubt es dir, an einer zweiten Hochschule einen weiteren Studiengang zu belegen. An der entsprechenden Hochschule oder Universität bleiben dir jedoch die studentischen Mitgliedschaftsrechte verwehrt. Auch beim Parallelstudium unterscheiden sich die Regelungen der Bundesländer. In manchen gibt es dazu gar keine Gesetze, in anderen Sonderregelungen und in Schleswig-Holstein ist es gar nicht möglich.

Gaststudium:

Das Gaststudium ist zeitlich begrenzt und nicht auf einen Abschluss ausgelegt. Anschließend kannst du dir jedoch oft Zertifikate bzw. Kreditpunkte anrechnen lassen. Ein solches Studium ist häufig mit einem Aufenthalt im Ausland verbunden.

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