Wie finde ich das passende Studium?

Tipps, Tricks und Ratschläge von Experten

Du kennst doch sicherlich diese Dating-App, bei der du nach links oder rechts wischst und damit dein Interesse für ein potentielles Date bekundest? Stell dir vor, sowas gäbe es auch für deine Studienwahl: Mathe? Swipe nach links. Deutsch? Swipe nach links. Philosophie? Swipe nach rechts. Wirtschaft? Ebenfalls Swipe nach rechts. Boom! Philosophy and Economics ist dein Studiengang.

Wie finde ich das passende Studium?

Leider ist die Wahl eines passenden Studiums nicht ganz so einfach. Ob es gar eine pauschale Antwort auf die Frage ‚Wie finde ich das passende Studium?‘ gibt, daran scheiden sich sogar die Geister der Experten. So beantwortet Rouven Sperling, seit über 15 Jahren in der Studienberatung aktiv, dies eher vorsichtig: „Wie so vieles im Leben, lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Wir haben eine schier überwältigende Anzahl von Studienmöglichkeiten – sowohl was Inhalte als auch die Durchführungsformen angeht.“ Sein Kollege Torben Brinkema, der in den 20 Jahren seiner Tätigkeit im Hochschulbereich schon fast jede Uni in Deutschland von innen gesehen hat, rät von einer Pauschalisierung dieser Frage ab: „Immer Vorsicht mit pauschalen Antworten. Das passende Studium ist so individuell wie wir selbst.“ Sebastian Horndasch, Autor der Bücher ‚Bachelor nach Plan‘ und ‚Master nach Plan‘, ist hingegen anderer Überzeugung: „Ja, die gibt es: Indem man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Denn je mehr man über mögliche Studiengänge und auch sich selbst weiß, desto klarer wird die Wahl.“

Was im ersten Moment widersprüchlich erscheinen mag, ist es im Endeffekt gar nicht. Vielmehr wird deutlich, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Studienwahl unablässig ist und es zahlreiche Studienmöglichkeiten im In- und Ausland gibt, aus denen du wählen kannst. Der Haken: Es gibt ebenso viele Möglichkeiten, sich über Studienangebote und Hochschulen zu informieren. Wie also bei der Wahl vorgehen?

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Was soll ich studieren?

In jedem (halbwegs) guten Studienratgeber folgt hierauf der Tipp, dich mit deinen Stärken, Schwächen und deinen Interessen auseinanderzusetzen. Rouven Sperling rät, die große Frage nach dem ‚Wer bin ich?‘ in kleinere Segmente zu unterteilen: „Bin ich eher praktisch oder theoretisch veranlagt? Bin ich sozial engagiert oder eher an Zahlen interessiert? Solchermaßen nähert man sich den eigenen Vorlieben und Abneigungen.“ Weiterführende Indizien liefern dir deine Hobbies: Was machst du gerne in deiner Freizeit? Was geht dir leicht von der Hand? Wer einen eigenen Blog betreibt und gerne schreibt, dem könnte Germanistik oder Journalistik gefallen. Wer in seiner Freizeit programmiert, für den sind Studiengänge im IT-Bereich das richtige. Oder willst du deine Liebe zu Pferden ausleben? Dann sind Studiengänge wie Pferdemanagement oder Pferdewissenschaften für dich richtig. Gespräche mit deinen Freunden und deiner Familie können bei diesem Schritt aufschlussreich sein: Wofür bekommst du oft Komplimente? Wo sehen deine Eltern deine Schwächen? Was passt in den Augen deiner Freunde besonders gut zu dir?

Nicht ganz zu vernachlässigen sind hierbei deine Schulnoten, wie Sebastian Horndasch erklärt: „Einen ersten Ansatz bieten in fachlicher Hinsicht die Schulleistungen. Wer schlecht in Mathe ist, sollte nicht Physik studieren. Trotzdem ist es natürlich schwer zu wissen, wo man Potential besitzt und wo nicht. Hier können Selbsttests oder eine qualifizierte Beratung helfen.“ Insbesondere im Netz finden sich eine Reihe, zum Teil kostenpflichtiger, Studien- und Berufswahltests, die dir hier weiterhelfen können. Die meisten Tests basieren auf deinen Noten sowie deinen persönlichen Interessen und Vorlieben. Ihr Ziel ist es, Studiengänge herauszufiltern, die zu dir passen. Natürlich sind diese Tests nicht zu 100% zuverlässig und Schulnoten sind nicht alles, da sie stark von subjektiven Einflüssen abhängen: Kommst du mit dem Lehrer klar? Lag dir in Bio evtl. Botanik nicht so gut wie Genetik? Gibt es private Gründe für schlechtere schulische Leistungen? Der Lehrstoff in der Schule ist zudem nicht immer mit dem an der Hochschule vergleichbar, wie Rouven Sperling erklärt: „Trotz schlechter Zensuren, kann ein Studienfach mit praxisbezogenem Anteil richtig sein, weil die Inhalte in einem anderen Kontext stehen und die Motivation sowie das Lernsetting stimmen.“ „Anders gesagt: Die Schulnoten geben wichtige Hinweise auf die eigenen Stärken und Schwächen. Man sollte sie aber nicht überbewerten,“ fasst Sebastian Horndasch zusammen. Torben Brinkema betont außerdem: „Wer Begeisterung an einem Thema mitbringt, wird darin später in der Regel auch erfolgreich studieren und arbeiten.“ Ein weiterer Tipp des Experten: „Ich empfehle immer, sich in Form einer Mindmap sämtliche Stärken, Schwächen und die Vorstellung eines perfekten Studiums aufzumalen. Dabei wird oft grafisch sichtbar, was ich wirklich kann und will.“

Ebenso entscheidende Auswahlkriterien bei der Studienwahl: die Hochschule und das Drumherum des Studienangebots. „Die besten Studiengänge sind immer nur so gut, wie es die Hochschule und deren Angebote sind. Es zählt das gesamte Bild und das sollte man bei der Auswahl berücksichtigen,“ so Rouven Sperling. Lage der Hochschule, Angebote im Freizeitbereich, Partnerschaften für mögliche Auslandsaufenthalte sowie Betreuungs- und Beratungsmöglichkeiten machen demnach eine gute Hochschule aus. Wer in seinem Bachelor einen Aufenthalt im Ausland plant, sollte sich eine Hochschule mit guten Kontakten suchen. Wer schon während seiner Schulzeit Ambitionen zur Unternehmensgründung zeigt, ist bei einer Uni oder FH mit guten Beratungs- und Förderungsangeboten für Startups gut aufgehoben. Wer mitten im Geschehen der Stadt sein möchte, das Großstadtfeeling braucht und auf viele Ausgehmöglichkeiten Wert legt, sollte keine Hochschule in einer Kleinstadt wählen.

Wo soll ich mich informieren?

Bleibt nun die Frage, woher du diese Informationen bekommst? Sebastian Horndasch: „Man kann sich hervorragend online informieren; auch gedruckte Studienführer können helfen.“ Gerade im Online-Bereich gibt es eine ganze Reihe Informationsmöglichkeiten, die du zu Rate ziehen kannst. Studienwahlportale wie BACHELOR AND MORE bieten neben redaktionellen Beiträgen rund um die Studienwahl und das Studium, auch Datenbanken und Studienwahltests. Der Vorteil der digitalen Informationsbeschaffung: Sie ist schnell, unkompliziert und gibt einen guten Gesamtüberblick. Das gleiche gilt auch für gedruckte Studienratgeber, die in die Thematik einführen.

„Extrem sinnvoll sind Besuche vor Ort und Gespräche mit aktuellen Studierenden. Sehr inspirierend kann daneben der Besuch von Hochschulmessen sein,“ so Sebastian Horndasch weiter. Insbesondere während Studienwahlmessen kannst du an nur einem Tag Kontakt zu verschiedenen Hochschulen aus dem In- und Ausland aufnehmen und mit Studierenden über ihre eigenen Erfahrungen sprechen. Im direkten Gespräch wird schnell deutlich, was ein Studienfach beinhaltet, welche Zulassungskriterien gelten und ob das Studium zu dir passt. Besonderes Schmankerl: Oft geben die Hochschulen extra Tipps, was du bei Bewerbung und Finanzierung beachten solltest. Abgerundet wird das Angebot auf den Messen oftmals durch umfangreiche Vorträge und Beratungsangebote von Experten.

Eine andere Option, Studiengänge besser kennenzulernen, bieten Tage der offenen Tür und Angebote zum Schnuppern: „Probiere verschiedene Studienfächer und Hochschulen aus – Stichwort Schnupperstudium.“ rät Torben Brinkema. Während dieser Veranstaltungen kannst du die Gebäude der Hochschule erkunden und an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen. Meistens lernst du dabei aber nicht nur inhaltlich etwas, sondern erlebst hautnah, ob sich die Studierenden an ihrer Hochschule wohlfühlen, ob die Stimmung unter Professoren und Studenten gut ist und vor allem, ob du dich wohlfühlst.

Fazit: Die Studienwahl - Harte Fakten und Bauchgefühl

Erste Karrierepläne, Schulnoten und persönliche Stärken sind wichtige Indikatoren, wenn es um die Entscheidung für einen Studiengang gilt. Beratungsangebote, on- und offline, können dich bei deiner Studienwahl maßgeblich unterstützen. Außerdem solltest du dein Bauchgefühl nicht außer Acht lassen. Nur wer sich mit seiner Entscheidung wohlfühlt, wird auch erfolgreich und vor allem glücklich studieren. Besonders schön fasst dies Torben Brinkema zusammen: „Es geht nicht darum, den Bachelor-Abschluss möglichst schnell in der Tasche zu haben. Das Studium ist kein Wettrennen. Vielmehr ist es die beste Zeit, um frei von Zwängen Erfahrungen zu sammeln, die uns ein Leben lang begleiten.“

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